Die Niederlande verurteilt Werbung auf Kinder-Webseiten

iGaming-Unternehmen wegen Werbeanzeigen auf Kinder-Webseiten gescholtenKansspelautoriteit, die offizielle Gaming-Behörde der Niederlande, hat vor Kurzem öffentlich mehrere lizenzierte Glücksspielbetreiber aus den Niederlanden für die Schaltung von Werbeanzeigen auf kinderbezogenen Webseiten gerügt.

Anfang des Monats wurden an verschiedene Betreiber, unter anderem an Holland Casino (der exklusive Casino-Betreibe in den Niederlanden), Bankgiroloterij, Nationale Postcode Loterij sowie Staatsloterij (der niederländischen Staatslotterie) amtliche Abmahnungen erteilt. Die Schaltung der besagten Werbeanzeigen wurde als Verstoß gegen die lokalen Glücksspielvorschriften, die das Bewerben von Glücksspielangeboten auf Webseiten mit Inhalten für Kinder strengstens untersagen, erachtet.

Mit der Abmahnung hat Kansspelautoriteit die betreffenden niederländischen Glücksspielanbieter zur sofortigen Löschung ihrer Werbeanzeigen aufgefordert. Die Betreiber wurden außerdem vor der Verhängung saftiger Geldstrafen von bis zu 100.000 € gewarnt, wenn sie diese schwerwiegenden Vergehen wiederholen würden.

Die deutliche Reaktion der niederländischen Gaming-Behörde zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Glücksspielwerbung steht bezeichnend für die Gesamtstrategie, die Zügel für die Branche anzuziehen. Dieser Schritt zur stärkeren Kontrolle der Glücksspielbranche im Land erstreckt sich von Casinobetreibern bis hin zu Dritten, die mit der Bewerbung von unlizenzierten Glücksspielunternehmen im Zusammenhang stehen.

Gesellschaftliches Interesse steht im Vordergrund

Da sich die Regulierung des Glücksspiels im Zeitalter von Internet und sozialen Medien als immer komplexer gestaltet, zeigt sich Kansspelautoriteit über den Interessenschutz der schwächsten Gesellschaftsgruppen – insbesondere Kinder – besorgt. Durch den rasanten Anstieg sozialer Casino-Spiele in den Niederlanden (eine auf aktuell mindestens 27 Millionen Euro geschätzte Branche) wird für diese Zielgruppe ein höheres Risiko als jemals zuvor angenommen. Ein von Kansspelautoriteit herausgegebener Bericht verrät, dass dieses Risiko der Tatsache geschuldet ist, dass laut einer Befragung von Personen im Alter bis 24 Jahren 50 % von sozialen Casino-Spielen zu Spielen um echtes Geld übergehen. Diese Spieler sind laut Kansspelautoriteit gefährdet, weil nur ein schmaler Grat zwischen sozialen und Echtgeld-Casinos existiert, der die Entwicklung ungesunder und unverantwortlicher Spielmuster ermöglicht.

Aus diesem Grund gestaltet die Regulierungsbehörde die Bestimmungen für Online-Glücksspiellizenzen innerhalb der Region zunehmend selektiver. Die wahre Herausforderung liegt jedoch in der Kontrolle des Einflusses der zahlreichen unlizenzierten, internationalen Betreibern, die niederländische Spieler anziehen. Man hofft, dass ein neuer regulatorischer Rahmen, der, wenn alles gut geht, Anfang 2019 in Kraft treten soll, dabei hilft, das Problem zu lösen. Durch die neuen Rahmenbedingungen sollen sich zukünftig internationale Betreiber bei Kansspelautoriteit um eine Online-Gaming-Lizenz bewerben müssen, um niederländische Kunden legal bedienen zu dürfen. Obwohl die Überwachung eines solchen Systems keine einfache Aufgabe sein wird, so hilft es hoffentlich, eine besser regulierte Glücksspiellandschaft (und ohne Zweifel eine beachtliche Geldspritze für das niederländische BIP) zu etablieren.

Quellenlinks:http://www.casinonewsdaily.com/2017/11/06/dutch-gambling-regulator-scolds-holland-casino-advertising-children-oriented-websites/