Betsson scheitert gegen KSA
Ein niederländisches Gericht in Den Haag hat den Vorwurf des iGaming-Betreibers Betsson zurückgewiesen, die örtliche Glücksspielbehörde, die Kansspelautoriteit (KSA), habe mit ihrem Vorgehen gegen Online-Glücksspielanbieter kürzlich gegen EU-Vorschriften verstoßen. Das Gericht wies diese Vorwürfe als vor Gericht unzulässig ab und zog damit einen Schlussstrich unter den Konflikt zwischen der KSA und den Offshore-Betreibern.
Betsson hatte bereits 2014 zwei niederländische Onlinecasinos, nämlich Oranje Casino und Kroon Casino, zu einem Gesamtpreis von 100 Millionen Euro erworben. Beide Unternehmen stimmten dem Geschäft in vollem Umfang zu und erhielten die Lizenz, in den Niederlanden nach den bis dahin lockeren iGaming-Vorschriften der KSA tätig zu werden.
Im Mai dieses Jahres führte die KSA jedoch einen neuen Regulierungsrahmen ein, der speziell darauf abzielte, Offshore-Betreiber daran zu hindern, lokale Spieler anzusprechen.
Offshore-Betreiber in Holland verboten
Nach den neuen Gesetzen dürfen iGaming-Firmen und ihre Tochtergesellschaften niederländische Spieler nicht mit typisch niederländischen Symbolen und Grafiken, darunter Windmühlen, Tulpen und dergleichen, ins Visier nehmen.
Zusätzlich wurden es Tochter-Websites mit .nl-Domains verboten, einheimische Spieler auf iGaming-Websites mit .com-Domainnamen weiterzuleiten. Betreiber, die den Datenverkehr von niederländischen Spielern nicht blockieren, begehen damit einen Verstoß gegen die nationalen Vorschriften und müssen hohe Bußgelder zahlen.
Die neuen Vorschriften haben den Betrieb der beiden einheimischen Casino-Marken von Betsson in den Niederlanden praktisch unterbunden. Die Marke sah sich daraufhin veranlasst, einen Rechtsstreit einzuleiten, um gegen diese Regeln zu protestieren. Im August wurde beim Haager Gericht eine einstweilige Verfügung beantragt, und durch das jüngste Urteil wurde der Fall endgültig abgeschlossen.
Strenge Regeln machen Holländer eventuel angreifbar
Ein umfassendes Gesetz zum Online-Glücksspiel wird derzeit auf höchster Ebene der niederländischen Regierung geprüft. Es könnte den iGaming-Markt des Landes für den internationalen Wettbewerb öffnen. Leider hat dieser Gesetzentwurf seit seiner erstmaligen Verabschiedung im vergangenen Jahr nur geringe Fortschritte gemacht.
Angesichts der strengen neuen KSA-Bestimmungen wird von vielen Seiten befürchtet, dass die Niederlande sichere und regulierte Anbieter von Online-Glücksspielen vertreiben und einheimische Spieler dadurch anfällig für unlizenzierte oder betrügerische Casinos machen werden.
Wenn die Spieler außerhalb des regulierten Marktes nach mehr Abwechslung suchen, könnten illegale Casinos und Sportwettenanbieter für das Land zu einem zunehmenden Problem werden – so dass sich die Frage stellt, wie sich das niederländische Online-Glücksspiel in den kommenden Jahren entwickeln wird.
Quell-ink: https://www.gamblinginsider.com/