Deutsche verlangen nach Glücksspielreform

Glücksspiel-Umfrage zeigt, was Deutschland sich wünschtIn Deutschland gab es vor kurzem eine Umfrage zur Glücksspielbranche, die eine Reihe interessanter Ergebnisse zutage gefördert hat. Besonders auffällig war, dass die Mehrheit der Deutschen sich für einen deutlichen Umbau der Branche ausspricht. Die vorherrschende Meinung schien zu sein, dass der Glücksspielmarkt unter einem Dach vereint werden sollte, anstatt in mehrere Sektoren aufgeteilt zu sein.

Das Land ist in Bundesländer gegliedert, und jedes Land hat seine eigene Regulierungsstruktur. Dieses System der Aufteilung wurde vielfach kritisiert. Eine häufige Klage lautet, dass es die Spieler oft so verwirrt, dass sie legales Glücksspiel lieber ganz meiden. Dieser fragmentierte Markt stand im Mittelpunkt der Umfrage, wobei den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben wurde, ihre Meinung zu äußern.

Massive Umsatzverluste

Aber die Stimmung war nicht durchgehend negativ. Die Umfrage zeigte auch, dass die Deutschen insgesamt mit den Glücksspielvorschriften und dem, was mit ihnen erreicht werden sollte, zufrieden waren. Die geäußerten Bedenken gingen dahin, dass legale Anbieter durch die unklare Gesetzeslage eher behindert werden und dadurch letztendlich Umsatz einbüßen. Auf der anderen Seite bedeutet demnach das unbrauchbare System, dass illegale Betreiber mehr Geld verdienten, einfach weil sie nicht durch verwirrende Gesetze behindert wurden.

Die Umfrage wurde von Löwen Entertainment finanziert, einem Hersteller elektronischer Spielkonsolen. Das Marktforschungsunternehmen Smartcon wurde mit der Logistik beauftragt. Löwen erklärte, man habe die Umfrage veranlasst, weil man sich große Sorgen um die Branche mache und hoffe, mehr Aufmerksamkeit auf die gravierenden Probleme zu lenken. Nach Einschätzung von Löwen gehen über 20 % aller Glücksspielumsätze an illegale Veranstalter. Tatsächlich ging der Hersteller sogar so weit zu sagen, der illegale Markt wachse schneller als der legale.

Es gibt eine Lösung

Im März 2019 wurde ein Gesetz namens „Dritter deutscher Glücksspielstaatsvertrag“ verabschiedet. Es zielte darauf ab, alle vorhandenen Bedenken beizulegen, insbesondere auch darauf, alle Bundesländer einer gemeinsamen, einheitlichen Methodik unterzuordnen. Dadurch sollte die vorherrschende Verwirrung beseitigt und Ordnung geschaffen werden. Das Gesetz trat zum 1. Juli in Kraft, allerdings nur versuchsweise. Der Versuch läuft bis zum 20. Juni 2021.

Während des Versuchszeitraums sollen die Auswirkungen auf den Markt beobachtet werden, und Regierungsvertreter sollen Gelegenheit bekommen, ein neues Rahmenwerk für Vorschriften zu erarbeiten.

Doch so sehr das Gesetz auch gelobt wird, ein wichtiges Problem hat es nicht angepackt. Live-Wetten sind nach wie vor vollständig verboten. Die Regierung erklärte, dieses Verbot werde in Kraft bleiben, bis man mehr gegen die weiterhin aktiven illegalen Veranstalter unternehmen könne, die davon profitieren.