EGBA fordert Deutschland auf, keine Sperren auszusprechen
Der Europäische Glücksspiel- und Wettverband hat Deutschland geraten, seine Pläne zur Durchsetzung des Glücksspielstaatsvertrages zu überdenken, bis ein aktualisierter Rechtsrahmen entwickelt und umgesetzt wurde.
Die EGBA hat dies angesprochen, nachdem das Land Niedersachsen die erste Sperrverfügung Deutschlands an einen Zahlungsdienstleister erlassen hatte. Dies geschah, um Transaktionen zwischen deutschen Spielern und offshore stationierten iGaming-Sites zu stoppen. Die für den Verstoß verantwortliche Firma wurde nicht genannt, aber angewiesen, die Zusammenarbeit mit diesen Anbietern einzustellen, die Online-Casinospiele, Lotteriespiele und Pokerservices anbieten.
Das Land Niedersachsen verpflichtete sich, weitere Zahlungsabwickler zu beauftragen, während es vorhat, eine Einschränkung des Sportwettenmarktes im Sinne des zu Beginn dieses Jahres mit Wirkung bis zum 30. Juni 2021 verlängerten Staatsvertrags zu erwirken. Dieser Vertrag war seit seiner Ratifizierung im Jahr 2012 mit rechtlichen Problemen konfrontiert, die seine Umsetzung blockierten. Er wird jedoch als Platzhaltergesetz gelten, bis die 16 Bundesländer, aus denen Deutschland besteht, so weit sind, ein aktualisiertes Regulierungsmodell fertigzustellen.
Ein neuer Rahmen ist entscheidend
Die EGBA hat erklärt, dass die Schaffung eines aktualisierten, wirksameren rechtlichen Rahmens im Mittelpunkt stehen sollte, anstatt dass Versuche unternommen werden, bestimmte Aktivitäten auf der Grundlage früherer Rechtsvorschriften auszumerzen.
Der Generalsekretär der Organisation, Maarten Haijer, erklärte, dass dies nicht nur ineffektiv, sondern letztendlich auch nachteilig für den Spielerschutz sei. Er sagte, dass diese Art von Restriktions- oder Verbotsmaßnahmen lediglich die Errichtung künstlicher Mauern um internetbasierte Märkte fördere.
Er fügte hinzu, dass das bloße Einschränken der Optionen der Spieler sie nicht davon abhält, sich für Online-Casinos zu interessieren. Die Wahlmöglichkeiten auf diese Weise einzuschränken, würde die Spieler einfach in die Arme von unregulierten oder nicht lizenzierten Betreibern treiben.
Haijer erklärte, dass Deutschland eine wesentlich grundlegendere Neubewertung seiner Online-Glücksspielpolitik benötige und dringend Schritte unternommen werden müssten, um den digitalen Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Er beschrieb den aktuellen Rechtsrahmen als fragmentiert und sagte, er bliebe stark hinter den Entwicklungen in den meisten anderen europäischen Ländern zurück.
Was ist das Heilmittel?
Haijer führte aus, dass die deutschen Behörden eine attraktive, moderne Online-Glücksspielrichtlinie einführen müssten, die anerkennt, dass die Deutschen diese Art von Spielen spielen, und die dafür sorgt, dass sie dabei sicher bleiben. In dieser Hinsicht scheint sich die Dynamik momentan zu verstärken, und immer mehr Staaten befürworten die Öffnung des Marktes für alle Produktsparten.