LeoVegas zieht sich aus der Schweiz zurück

LeoVegas nicht länger in der Schweiz aktiv Der weltbekannte Online-Anbieter LeoVegas hat seinen offiziellen Rückzug aus dem Schweizer Online-Glücksspielmarkt angekündigt. Die Schweiz bereitet derzeit den Start ihres neu regulierten Glücksspielmarkts vor, der es Casinos mit eigenen Spielstätten ermöglicht, zusätzlich zu ihren physischen Standorten Online-Glücksspielplattformen zu betreiben.

LeoVegas hat seine Onlinespieler aufgefordert, bis spätestens 31. August alle verbleibenden Beträge von ihrem Onlinekonto abzuheben. Nach dem Stichtag würden alle verbleibenden Gelder von in der Schweiz ansässigen Spielern an die Malta Gaming Authority überwiesen. Der Zugang zu Spielen werde vor oder am 30. Juni deaktiviert. Danach können Spieler mit Wohnsitz in der Schweiz nicht mehr auf die Spiele zugreifen, die der Betreiber auf seiner Online-Plattform anbietet.

Lizenzen sind beschränkt

Gemäß den neuen Bestimmungen für den Markt gewährt die Schweiz derzeit nur bestehenden Casinos mit Spielstätte die Erlaubnis, Online-Casinoseiten zu betreiben. Darüber hinaus wurden bisher nur vier iGaming-Lizenzen vergeben. Die Lizenzen wurden für die Regionen Luzern, Baden, Davos und Pfäffikon erteilt.

LeoVegas gab in seiner offiziellen Bekanntmachung zum Rückzug nicht viele weitere Informationen an, außer dass „alle guten Dinge ein Ende haben müssen“. Der wahrscheinlichste Grund für die Entscheidung ist, dass der Betreiber seine Angelegenheiten ins Reine bringen möchte, so dass er die neuen Gesetze und Vorschriften des Marktes vollständig einhält. Auf diese Weise hat man eine bessere Chance auf die Zuteilung einer neuen Lizenz, wenn man sich entscheidet, eine Partnerschaft mit einem Casino mit Spielstätte einzugehen, um legal ins Geschäft einsteigen zu können.

Keine Wiederholung der UKGC-Affäre

Der Betreiber bekam Anfang des Jahres Probleme mit der britischen Glücksspielbehörde UKGC, nachdem man angeblich einem selbsternannten Problemspieler nicht nur erlaubt hatte, weiterhin Einzahlungen zu tätigen und Spiele auf der Online-Casinoplattform zu spielen, sondern den Spieler auch mit verschiedenen Sonderangeboten und Informationen zu neuen und laufenden Aktionen bombardiert hatte. Dem Betreiber wurde nach dem Vorfall eine Geldstrafe von 60.000 GBP auferlegt. Der Skandal kam an die Öffentlichkeit, weil der Spieler 20.000 GBP von der Kreditkarte eines Familienmitglieds gestohlen hatte.

Es überrascht also nicht, dass der Betreiber nun in den verbleibenden regulierten Märkten alles besonders richtig machen möchte.